Warum Dich Stockfotografie besser werden lässt

Seit Herbst 2017 lade ich Bildern bei Stockphoto-Diensten hoch und habe das Gefühl, mich fotografisch und thematisch weiterzuentwickeln. Warum ich das mache und was ich gelernt habe erkläre ich im nachfolgenden Artikel.

Was sind Stockphoto-Dienstleister?

Bildagenturen beschäftigen sich schon lange mit der Erstellung und Aufbewahrung von Bildern. Eine der ersten Agenturen war um 1920 Robertstock, es folgten das Bettmann-Archiv (etliche Fotos sind über Getty-Images zu sehen) oder die Agentur von Willi Römer. Natürlich darf auch MAGNUM als eine der großen Agenturen nicht fehlen. Alle Agenturen stellen Bildmaterial und Medien für Verlage und Agenturen zur Verfügung und haben Material auf Lager, daher der Titel Stock-Photo.

Was ich dadurch lerne

Ich lerne dadurch präziseres Arbeiten, genaues Hinschauen und kann Rückschlüsse darauf ziehen, welche Bilder die Kunden kaufen. Zudem bekomme ich Einsichten, was andere Fotografen sehen, wie sie etwas in Szene setzen und verkaufbare Bilder enstehen. Ich finde dies durchaus sehr interessant, und auf neue Ideen für eigene Bilder bin ich ebenfalls gekommen. Dabei geht nicht ums bloße Kopieren sondern um Inspiration.

Lohnt sich das finanziell?

Zum aktuellen Stand lohnt es sich finanziell nicht, die Preise für Stockphotos sind variabel, je nach Verwendungszweck und gekauften Paket. Als Ersteller ist der niedrigste Erlös 25 Cent. Agenturen wie EyeEm und 500px zahlen etwas mehr, doch auch hier sind Preise im Sinkflug.

Es gibt jedoch Fotografen wie Yuri Acurs, die es geschafft haben, ein mehr als solides Geschäftsmodell damit aufzubauen. Sie haben vor Jahren damit angefangen und inzwischen mehr als 100.000 Bilder online. In Deutschland zählen Robert Kneschke und Peter Atkins zu den bekannteren Anbietern von Stockphotos.

Das Interessante ist jedoch, wie sie solche Foto-Shoots planen und dann abarbeiten. Manch einer mag sagen, dass dies Arbeit am Fließband ist, manch anderer bewundert die Effizienz.

Wie enstehen die Aufnahmen? Verschlagwortung und Hochladen sowie Prüfung

Zu einem natürlich draußen. Ich nehme eh fast immer eine Kamera mit, wenn ich unterwegs bin. Könnte ja was Tolles dabei sein und die beste Kamera ist die, die Du dabei hast 😉 So entstehen einige Bilder „nebenbei“.  Ich fotografiere immer im RAW-Modus, so kann ich einige Einstellungen, wie den Weißabgleich im Nachhinein noch anpassen und habe mehr Spielraum was die Belichtung angeht.

Zu Hause nutze ich für Stilleben eine Tischplatte (circa 80 cm x 50 cm) und einen mobilen Keyboardständer.[amazon_textlink asin=’B000NU4LT8′ text=’Keyboard-Ständer‘ template=’ProductLink‘ store=’5316-9407-8225′ marketplace=’DE‘ link_id=’1e2caf0a-c86b-11e7-914a-f79475c7949e‘]. Dazu die [amazon_textlink asin=’B00BBW8OQ8′ text=’Yongnuo‘ template=’ProductLink‘ store=’5316-9407-8225′ marketplace=’DE‘ link_id=’db3b4416-c915-11e7-a70c-7b6b48ac7fc7′] Blitze sowie faltbare Softboxen und Aufheller. Pappen sowie schwarzer und weißer Tonkarton dienen also Abschatter und Aufheller. Gute Dienste leisten dabei Klammern und leere Konservendosen als Aufsteller. Gerade hier zu experimentieren macht am meisten Spaß.

Generell wirst du nach einiger Zeit entdecken, wie viele Motive Deine Wohnung hergibt.

Nachbearbeitung

Alle Bilder werden nachbearbeitet, erste Korrekturen erfolgen in Lightroom, danach geht es meist noch nach Photoshop, um Logos und Schriften zu entfernen und kleine Details zu reparieren. Das Werkzeug „Bereichssensitives Entfernen“ ist dabei ein sehr nützliches Werkzeug. Ebenso folgt selbst bei ISO 100 nochmal ein sanfter Einsatz des Filters von D-Fine aus der Sammlung der Nik-Filter und ein eigenes Skript für Photoshop.

Speichern, Hochladen und Verschlagworten

Alle Bilder werden als .jpg abgespeichtert und dann mit dem kostenlosen Programm XPiks mit Titel, Beschreibung und Schlagworten versehen.
Das Tolle an dem Programm ist, dass es einfach bei den bekannten Agenturen zu einem Stichwort nach weiteren Schlagworten sucht und diese auf Wunsch übernimmt. Außerdem beherrscht es FTP-Upload zu vielen Diensten und kann konfiguriert werden. Das spart schonmal einiges an Zeit. Super!

Verschlagworten ist eine der wichtigsten Arbeiten neben dem Fotografieren, damit die möglichen Kunden Deine Bilder finden. Bei den meisten Anbietern sind bis zu 50 Schlagwörter („Tags“) möglich. Ich empfehle hier auf Englisch zu arbeiten, um einen größeren Markt zu erreichen, die meisten Anbieter akzeptieren auch keine deutsche Verschlagwortung.

Danach melde ich mich bei jedem Dienstleister an, schaue ob der Upload geklappt hat, vergebe Kategorien und sende die Bilder zur Prüfung ab.

Je nach Anbieter erfolgt die Prüfung meist innerhalb von ein bis drei Tagen, dann heisst es „Top“ oder „Flop“. Dabei passiert schonmal folgendes: ein Dienstleister sagt „Ja“ zum Bilder, der andere lehnt es ab. Ich habe festgestellt, dass da wirklich Menschen die Bilder anschauen. Ebenfalls scheint es unterschiedliche Richtlinien in den einzelnen Agenturen zu geben, was die Annahme von Bildern angeht. Klar, was bei allen Agenturen rausfliegt sind verrauschte und verwackelte Bilder. Hier helfen ein Stativ, ordentliche Blitze, ein niedrige ISO-Zahl und Ruhe bei den Aufnahmen.

Alle Agenturen fordern ein „Model Relase“ an, wenn Personen klar erkennbar sind.

Was ist zu beachten?

Alle Logos und Schriftzüge müssen aus Gründen des Marken- und Urheberschutz-Gesetzes entfernt werden. Ebenso entferne ich an etlichen Stellen „Dreck“ oder mache Sachen hübsch. Schließlich wollen die Kunden meist die heile Welt kaufen. Darüber kann man diskutieren, ich lasse mich einfach mal darauf ein. Inzwischen geht der Trend weg von den strahlenden, perfekt in Szene gesetzen Aufnahmen zu mehr Realismus.

Welche Agenturen gibt es?

Es gibt unzählige Agenturen, ich habe mir einige, wenige herausgepickt.  Zwar geht der Upload meist über FTP wobei die Verschlagwortung übernommen wird, aber das Einstellen in die entsprechende Kategorien braucht dann doch noch Zeit. Von daher empfehle ich maximal fünf Agenturen auf einmal auszuprobieren.

Neue Ansätze in der Stockphotographie zeigen Agenturen wie 500px oder EyeEm. Auch hier ist es möglich, Bilder zu verkaufen, Sie stellen aber auch eine Community dar. Fotografen können sich anfreunden und Bilder liken. So entsteht eine Gemeinschaft, die sich austauscht, das gefällt mir außerordentlich gut.

Auswahl von Agenturen:

Ich habe mich für folgende Agenturen entschieden:

Fotolia bzw. AdobeStock

AdobeStock ist eine der ganz großen Agenturen, von einiger Zeit hat die Firma  die in Deutschland recht bekannte Agentur fotolia gekauft. Der Anspruch an die Bildqualität ist hoch.

Shutterstock

Eine der großen Agenturen, hier habe ich bis November 2017 am meisten verkauft.

Depositphotos

Dreamstime

Bei Depositphotos und Dreamstime kommen auch erste Erlöse zusammen, die Oberfläche der Webseite wirkt etwas altbacken. Verschlagwortung und Kategorisierung sind gut.

Bei allen Agenturen gibt es ein Bewerbungsverfahren, dass heist, Du must im Vorfeld drei bis fünf Bilder als Bewerbungsmaterial einreichen.

Fazit zu Bildagenturen

Es macht Spaß Bilder für Agenturen zu erstellen, da ich mich wie oben erwähnt fotografisch und thematisch weiterentwickle und mit neuen Themen beschäftige. Der finanzielle Erlös steht eigentlich in keinem Verhältnis zum Aufwand. Für mich überwiegt aber die Freude an neuen Themen.

Von daher – leg los! Melde Dich bei einigen Agenturen an und schau, wie weit Du kommst!

Hinweis: Die Link zu den Agenturen und Produkten sind Affiliate Links, das heisst ich bekomme ich kleine Provision, wenn Du Dich auch anmeldest.

Weiter interessante Seite dazu im Netz:
https://www.mystockphoto.org/